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Freunde des Basspiels
Ashdown little Giant 350
Pimp up my Ashdown
Hallo,
aus einer Laune heraus und auf Anregung von einem Bekannten, hab ich mir den o.g. Amp in England bestellt. Der Pfundkurs war so gut, daß ich mit allem drum und dran 280€ bezahlt habe.
Kaum war der Amp da, hatte ich auch schon meine ersten Erfahrungen mit dem Dingen gemacht.
Die Vorstufe ist sehr linear, wie auch die Endstufe. Als Endstufe wurde eine Version der Powersoft Powermod 350 II verbaut. Ein komplettes Endstufenmodul mit Schaltnetzteil und eigentlich 2 Endstufen. Eine mit 350 W und eine 2. mit 65W. Die 2. Endstufe wurde aber nicht bestückt, sodaß nur die 350W Version benutzt werden kann. Die Endstufe selber ist aber keine Class-D sondern eine normale Class A/B Mosfet Endstufe. Nur der little Giant 1000 hat eine Digimod 1000 an board. Hier mal ein Bild vom Innenleben:
Schön zu sehen. In der Mitte trohnt die Endstufe, vor und hinten sind die Platinen von Ashdown verbaut. Vorne die Vorstufe, hinten die Platine mit den Anschlüssen. Alles in allem ist alles sehr sauber verarbeitet.
Front:
Back:
Der Klang der Vorstufe ist sehr clean ausgelegt. Es gibt jedoch ein paar Schalter.
Activ: Umschaltung aktiv/passiv
Deep: macht untenrum noch mal richtig schub: +15dB@50Hz
Shape: verändert das Klangbild hin zur Badewanne: +8dB@30Hz & 10KHz, -12dB@400Hz
Dazu kommt ein 4-Fach semiparametrischer Grafik EQ.
Als zus. Features stehen zur Verfügung:
DI pre/post schaltbar, LineOut, Line In, 2 Speakons/Klinke Kombibuchsen, Effekt send/return.
Einen Review (von mir) zu dem Amp findet ihr hier: Userreview: Ashdown little giant 350
Was fehlt:
Kein Schalter hat eine optische Anzeige (LED) oder ist fernbedienbar. Die Schalter sind billig, die Kappen fallen sofort ab. Der Effektweg ist nicht regelbar. Kein Mute.
Das schlimmste für mich an dem Amp ist aber die Tatsache, daß ich es nicht geschafft habe, dem Amp 350W zu entlocken. Egal, wie ich die Vorstufe eingestellt habe, ich brachte es auf max. 60W gefühlte Leistung. So ein Reinfall. Also flux den Support von Ashdown angeschrieben. Die wußten natürlich erst mal von nix, haben mir aber den Schaltplan geschickt. Bei etwas näheren Studien kam es dann heraus: Die vollen 350W kriegt man wirklich nur aus dem Amp, wenn man kurz vorm klippen der Vorstufe ist und die Endstufe bis zum Anschlag aufreist. Die Einstellung finde ich aber sehr gefährlich. Weil der Übergang zum Clippen der Vorstufe recht hart ist. Aber man ist ja DIY'ler. Also habe ich mir einen kleinen Linedriver gebaut, den ich eigentlich für meine aktiven Volumenpedale benutze und den in den Effektweg eingeschliffen. Und siehe da, der Amp reagierte jetzt auch bei kleineren Gain's so, wie ich mir das vorstelle.
Schaltplan:
Buffer.pdf Wegen der symmetrischen Versorgung habe ich den 1M Widerstand am Eingang natürlich weg gelassen und dann die Masse an Vref, +15V an V+ und -15V an GND geklemmt. Die ganze Platine hab ich mit einem Kabelbinder und einer Kabelbinderplatte an die rechte Seitenwand nahe der hinteren Platine eingebaut. Die Signalleitung hab ich einfach im Flachbandkabel aufgetrennt. Die Stromversorgung ist direkt mit in dem Stecker an der Endstufe eingeschraubt.
Ein paar Anmerkungen seien gestattet. Durch die Modifikation verliert man evtl. Garantieansprüche, deswegen würde ich die Modifikation erst nach Ablauf der regulären Garantie durchführen. Weiterhin wird der Amp anfälliger gegen Übersteuern der Endstufe. D.h. die Endstufe klingt beim Übersteuern schrecklich und schaltet sich gerne auch mal ab. Deswegen würde ich die Modifikation mit einem solchen einfachen Buffer nur vorschlagen, wenn auch einen Kompressor verwendet wird, der die Pegelspitzen etwas dämpft.
Hier ein paar Fotos vom Einbau:
Als nächstes kommt noch ein Mute in den Amp. Der ist eigentlich sogar schon eingebaut und zwar 2-fach. Zunächst hat natürlich die Endstufe einen Mute. Aber auch Ashdown hat einen Mute eingebaut und zwar direkt in der letzten Stufe vor dem Effektweg. Dieser Mute wird allerdings nur vom Eingang gesteuert. Ist kein Kabel eingesteckt, wird der Mute aktiviert. Warum Ashdown nicht dafür noch einen von diesen Billigschaltern spendiert hat, ist mir ein Rätsel.
Weiter will ich noch die Schalter für den EQ, Shape und Deep fernschaltbar machen und mit einer LED ausrüsten. Der Mute wird dann gleich mit gemacht. Shape und Deep sind eigentlich kein Problem, da die Schalter einfach einen Signalanteil gegen Masse schalten. Beim EQ wird schon schwieriger. Da werd ich wohl nicht um das Auftrennen von Leiterbahnen herum kommen.
Fazit: Für 280€ (plus 10€ für den Buffer) hab ich jetzt einen super Amp für kleine Gigs.
28 Juli 2010:
Zwar hab ich meinen eigenen Ashdown wieder verkauft, aber ich habe jetzt schon etliche Ashdowns angepasst. Der letzte Umbau war aber was besonderes. Ich habe nämlich endlich in einen 1000'er einen Mute eingebaut. Hier das Werk: